Dienstag, 6. November 2012

"Pandemonium" von Lauren Oliver

Titel: Pandemonium
Originaltitel: Pandemonium
Autorin: Lauren Oliver
Genre: Jugendbuch, Science-Fiction, Dystopie
Erscheinungsjahr: DE 2012 | US 2012
Verlag: Carlsen

Preis: HC 17,90 EUR
Seitenanzahl: 400 Seiten   


- Achtung - SPOILER -
Da es eine Fortsetzung ist, enthält meine Rezension Informationen zum ersten Teil!!!



Kurzbeschreibung

Lena ist nicht mehr die selbe. Die schwache, unerfahrene, naive kleine Lena von damals gibt es nicht mehr. Denn die Wildnis verändert einen. Nachdem sich Alex für sie geopfert hat, ist sie komplett auf sich alleine gestellt und nach einiger Zeit ist sie dem Hungertod sehr nahe. Doch eine Gruppe Invaliden rettet und nimmt sie in die Gemeinschaft auf. Lena wird zu einem ungeahnt gefährlichen Instrument im Kampf gegen die Regierung...

Die erste Sätze im Buch

“jetzt

Alex und ich liegen nebeneinander auf einer Decke im Garten der Brooks Street 37. Die Bäume wirken höher und dunkler als sonst. Die Blätter sind beinahe schwarz und so eng miteinander verwoben, dass sie den Himmel verdecken.
'Das ist heute wahrscheinlich nicht gerade der beste Tag für ein Picknick', sagt Alex und in diesem Augenblick fällt mir auf, dass wir tatsächlich noch gar nichts von unserem mitgebrachten Proviant gegessen haben. Am Ende der Decke steht ein Korb voll mit halb verfaultem Obst, auf dem es von winzigen schwarzen Ameisen nur so wimmelt.”

Meine Meinung

Mein erster Eindruck nach dem ersten 50 Seiten: Mannomann, Lena ist echt tough geworden. Hätte ich sie im ersten Buch noch als ängstlich und zögernd beschrieben, so hat sie nun eine heftige Wandlung durchlebt.

Halb verhungert bricht sie im Wald zusammen und nur ein Wunder – eine kleine Gruppe von Invaliden – rettet sie. Recht schnell wird Lena Teil dieser recht ungewöhnlichen Gemeinschaft, doch auch diesen Platz muss sie sich schwer erkämpfen. Sie lernt, in den schlimmsten Situationen zu überleben – d.h. auch zu töten.

Das harte, monatelange Leben in der Wildnis prägen Lena und ihren Charakter stark. Sie versucht immer wieder, mit ihrer Vergangenheit abzuschließen, was sie schließlich immer wieder dazu treibt, daran zu denken, an ihr Leben in Portland, an ihre beste Freundin Hana und vor allem an Alex.

Lena weiß, dass Alex tot ist, doch ein kleines Flämmchen Hoffnung erlischt nie in ihr und allein deswegen strebt sie vorwärts. Und ihr Weg führt sie zu einer Mission, die die Widerstandsbewegung gegen den Staat und ihre Unterdrückung zum Erfolg führen soll.

Die VDFA (Vereinigung für ein deliriafreies Amerika) stößt mit ihren Plänen und Kundgebungen auf Begeisterung in der Bevölkerung. Ihre Vorgangsweisen sind grausam und brutal, sie wollen alles vernichten, was auch nur einen kleinen Bezug zur Deliria hat. Dafür würde der Gründer Fineman selbst seinen einzigen Sohn opfern, für den die Operation aus gesundheitlichen Gründen höchstwahrscheinlich tödlich ist.

Kapitelweise abwechselnd erzählt Lena von ihrem Leben “jetzt”, wo es hauptsächlich um ihre Mission geht, und “damals”, wo man erfährt, was passiert ist, nachdem sie Alex zurücklassen musste und geflohen ist. Es ist genial aufgebaut, denn so bleibt die Spannung durchgehend erhalten, weil man bei beiden Handlungssträngen wissen möchte, wie es weitergeht (vor allem weil es meistens fiese Cliffhanger sind) und deswegen das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Einige Nebenfiguren sind mir sogar ein bisschen ans Herz gewachsen und haben mich fast zum Weinen gebracht z.B. die kleine Blue. Ihre und die Geschichte von Raven fand ich am schlimmsten, am traurigsten.

Alex und seine blöde Lyrik haben mir ehrlich gesagt so gar nicht gefehlt.

Man erfährt noch etwas mehr über die Regierung und die Lebenssituationen in Amerika der Zukunft. Allerdings hat mich die ständige Andeutung auf das Christentum etwas gestört. Habe ich einfach überlesen, weil ich das als unnötig empfand.

Auch dieser Teil endet mit einem RICHTIG fiesen Cliffhanger, darauf war ich so gar nicht vorbereitet. Und jetzt will ich erstrecht wissen, wie es weitergeht – es sind noch verdammt viele wichtige Fragen offen und müssen ganz dringend geklärt werden!

Ich will jetzt das dritte Buch lesen. Sofort.

Weitere Werke der Autorin
"Delirium" (Band 1)
"Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an die vorbei, sagen sie"  

5 von 5 Punkten
Hype des Monats - Fazit

"Pandemonium" hat auf jeden Fall den Hype verdient, da es (meinen!) Erwartungen gerecht wurde und ich jetzt schon sehnsüchtig auf das nächste Band warte...!

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