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Titel: Die Geisha
Originaltitel: Memoirs of a Geisha
Autoren: Arthur Golden
Genre: Gegenwartsliteratur, Erzählung, Drama
Erscheinungsjahr: DE 2000 | US 1997
Verlag: btb
Preis: TB 10,00 EUR
Seitenanzahl: 576 Seiten
Kurzbeschreibung
Die kleine Chiyo lebt mit ihren Eltern und ihrer großen Schwester in
einem kleinen Fischerdorf im Japan. Eines Tages wird die Mutter schwer
krank und eine Aussicht auf Heilung scheint es nicht zu geben, so werden
die beiden Kinder verkauft und nach Kyoto gebracht, wo sie getrennt
werden. Während die Schwester im Vergnügungsviertel landet, kommt Chiyo
in eine Okiya, denn sie soll zu einer Geisha ausgebildet werden.
Die ersten Sätze im Buch
"Anmerkungen des Übersetzers
An einem Abend im Frühling 1936, als ich ein Knabe von vierzehn Jahren war, nahm mich mein Vater zu einer Tanzveranstaltung in Kyoto mit. Von diesem Ereignis sind mir nur noch zwei Dinge in Erinnerung: Erstens, daß wir die einzigen Europäer im Publikum waren - wir waren erst einige Wochen zuvor aus unserer Heimat in den Niederlanden herübergekommen, so daß ich mich noch nicht an die kulturelle Isolation gewöhnt hatte und sie sehr stark empfand -, und zweitens, wie sehr ich mich darüber freute, daß ich nach monatelangem intensiven Studium der japanischen Sprache endlich etwas von den Gesprächen rings um mich verstehen konnte. Was die jungen Japanerinnen betraf, die vor mir auf der Bühne tanzten, so habe ich nur noch eine verschwommene Erinnerung an leuchtend bunte Kimonos. Damals hätte ich mir nicht träumen lassen, daß eine von ihnen mir - in einer so großen räumlichen und zeitlichen Distanz wie New York fünzig Jahre später - eine gute Freundin werden und mir ihre außegwöhnlichen Memoiren diktieren würde."
Meine Meinung
Arthur Golden hat die Lebensgeschichte des kleinen Fischermädchens Chiyo
so einfühlsam und realistisch erzählt, als hätte es sie wirklich
gegeben. Detailiert und spannend gewährt dieser Roman einen großen
Einblick in die traditionelle japanische Geisha-Kultur auch mit einigen
Stellen, die etwas verstörend für mich waren.
Der Schreibstil ist verständlich, ohne gleicht anspruchslos zu werden, es gibt viele wunderschöne Vergleiche, Umschreibungen und Metaphern, sodass es ein echter Genuss war, das zu lesen. Auch wirkte es kein bisschen langatmig erzählt, wie es oft bei genauen Beschreibungen passieren kann. Schockierende oder obszöne Szenen wurden oft "nett" umschrieben, somit auch etwas verharmlost.
Chiyo (später Sayuri genannt) ist eine sehr sympathische und angenehm "unperfekte" Person mit einer gelegentlichen Neigung zu Naivität. Ihre Taten waren für mich meist nachvollziehbar, nur ihre sich schnell entwickelnde extreme Bessesenheit von einigen Menschen kam mir manchmal etwas merkwürdig vor.
Auch die Nebencharaktere wurden von Golden sehr liebevoll und abwechslungsreich gestaltet, jeder war auf seine Art und Weise besonders und es gab keine direkte Aufteilung in "gut" und "böse".
Insgesamt fand ich den Roman wunderbar, ein Muss für jeden, der sich wenigstens ein bisschen für die japanische Kultur interessiert. Unbedingt lesen!
Der Schreibstil ist verständlich, ohne gleicht anspruchslos zu werden, es gibt viele wunderschöne Vergleiche, Umschreibungen und Metaphern, sodass es ein echter Genuss war, das zu lesen. Auch wirkte es kein bisschen langatmig erzählt, wie es oft bei genauen Beschreibungen passieren kann. Schockierende oder obszöne Szenen wurden oft "nett" umschrieben, somit auch etwas verharmlost.
Chiyo (später Sayuri genannt) ist eine sehr sympathische und angenehm "unperfekte" Person mit einer gelegentlichen Neigung zu Naivität. Ihre Taten waren für mich meist nachvollziehbar, nur ihre sich schnell entwickelnde extreme Bessesenheit von einigen Menschen kam mir manchmal etwas merkwürdig vor.
Auch die Nebencharaktere wurden von Golden sehr liebevoll und abwechslungsreich gestaltet, jeder war auf seine Art und Weise besonders und es gab keine direkte Aufteilung in "gut" und "böse".
Insgesamt fand ich den Roman wunderbar, ein Muss für jeden, der sich wenigstens ein bisschen für die japanische Kultur interessiert. Unbedingt lesen!
5 von 5 Punkten
Zusätzlich eine kurze Meinung zum Film
Gleich nach der Lektüre habe ich mir den Film zum Buch angeschaut,
fand ihn sehr schön, aber leider auch sehr oberflächlich. Viele Taten
wurden nicht erklärt und ich wusste nur, was das zu bedeuten hatte, weil
ich die Geschichte bereits kannte. Es war ingesamt sehr hübsch
anzusehen, aber an das Original kommt es niemals ran.
Außerdem hat es mich ziemlich gestört, dass viele Rollen gar nicht von japanischen Schauspielern besetzt waren, weil man ihnen die Nationalität oft ansah, wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt hat. Echt schade.
Und das Ende war extrem kitschig, während es im Buch angenehm und vor allem realistisch war.
Trotzdem lohnt es sich, den mal anzuschauen.
Außerdem hat es mich ziemlich gestört, dass viele Rollen gar nicht von japanischen Schauspielern besetzt waren, weil man ihnen die Nationalität oft ansah, wenn man sich ein bisschen damit beschäftigt hat. Echt schade.
Und das Ende war extrem kitschig, während es im Buch angenehm und vor allem realistisch war.
Trotzdem lohnt es sich, den mal anzuschauen.
4 von 5 Punkten für den Film
Einen schönen Blog hast du da. Bin gleich Leserin bei dir geworden. Vielleicht hast du ja Lust auch mal bei mir vorbei zu schauen, würde mich freuen.
AntwortenLöschenlg KreaMa
Vielen Dank!
LöschenIch schau gleich mal bei dir vorbei. :)
Hallo :)
AntwortenLöschenIch habe deinen Blog gerade über Blog-Zug entdeckt und bin sofort Leser geworden^^
Ich würde mich über einen Gegenbesuch sehr freuen :D
Liebe Grüße & noch ein schönes Wochenende
Maura
(emotional-life-of-books.blogspot.de)