Samstag, 23. Juni 2012

"Die Stadt der verschwundenen Kinder" von Caragh O'Brien

Deutsches Cover - Band 1
Originalcover
Titel: Die Stadt der verschwundenen Kinder
Originaltitel: Birthmarked
Autorin: Caragh O'Brien
Genre: Jugendbuch, Dystopie
Erscheinungsjahr: DE 2011 | US 2010
Verlag: HEYNE
Preis: HC 16,99 EUR
Seitenanzahl: 464 Seiten


Kurzbeschreibung

Die 16jährige Gaia möchte in die Fußstapfen ihrer Mutter treten und eine Hebamme werden. Die wichtigste Aufgabe einer solchen besteht in dem Vorbringen der drei ersten Neugeborenen des Monats an die Enklave, eine Stadt innerhalb der Mauern, zu der sie keinen Zutritt haben. Wer sich gegen das Gesetz auflehnt, wird getötet. Als Gaias Eltern eines Tages verhaftet werden, begibt sich Gaia auf die Suche nach Antworten, die ihr scheinbar niemand geben möchte, und macht erschreckende Erkenntnisse... 

Die ersten Sätze im Buch

"Im Halblicht der ärmlichen Hütte zwang sich die Frau, ein letztes, qualvolles Mal zu pressen, und das Baby glitt heraus, in Gaias griffbereite Hände.
"Gut gemacht", lobte sie. "Wundervoll. Es ist ein Mädchen."
Das Baby schrie ungehalten, Gaia aber seufzte erleichtert, als sie Finger, Zehen und den Rücken abtastete. Es war ein gutes Baby, gesund und wohlgeformt, bloß klein."


Meine Meinung

Anfangs hatte ich ein Problem, die Geschichte zeitlich korrekt einzuordnen. Alles wirkt so rückständig und erinnerte mich an Mittelalter, nur die Begriffe "Fahrrad" und "Solaranlage" irritierten mich an den Stellen immer wieder. Dass das ganze über 300 Jahre in der Zukunft spielen soll, das merkt man nur an einigen Geburtsdaten, an technischen Errungenschaften mangelt es eher (zumindest wirkte es sehr einfach von dem, was man überhaupt mitbekommen hat). Angeblich wird alles von Kameras überwacht, allerdings hatte ich trotzdem das Gefühl, die Protagonistin hatte bei einigen Streifzügen durch die verbotenen Gegenden ziemlich leichtes Spiel.

Gaia Stone ist noch ziemlich jung und unerfahren. Ihre eine Gesichtshälfte wird von einer großen Brandnarbe verunstaltet, wodurch sie sich immer beobachtet und auch ausgegrenzt fühlt. Kurz nachdem ihre Eltern verhaftet werden, stürzt sich Gaia meiner Meinung nach etwas kopflos in die Suche nach dem Warum, wodurch ihre weiteren Erlebnisse auch etwas chaotisch anfangen und enden. Sie begibt sich planlos in Gefahr, was schon recht naiv wirkt, aber auch selbstlos und sie irgendwie sympathisch macht.

Auch die weiteren Haupt- und Nebenfiguren werden fein gezeichnet, was eine sehr lebendige Atmosphäre schafft.

Alles in einem ist dieses Jugendbuch, was zweifelsohne kein wirklich neues Thema behandelt, eine sehr nette Abwechslung, vor allem da die Hauptperson mal KEIN zickender Teenager ist, der nur andere Typen anschmachtet und sonst nichts tut. (vgl. z.B. "Die Rebellion der Maddie Freeman" von Kacvinsky)

Empfehlenswert!

Weitere Bücher der Autorin
"Das Land der verlorenen Träume" (Band 2)

4,5 von 5 Punkten

1 Kommentar:

  1. Oh, das Buch muss ich echt lesen. Folge dir etzt auch, wenn du willst kannst du ja auch mal bei mir vorbeischauen. Würde mich freuen.
    http://mabellasworld.blogspot.de/

    LG Isii

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