Freitag, 27. Juli 2012

"Die Rebellion der Maddie Freeman" von Katie Kacvinsky

Deutsches Cover - Band 1
Originalcover
Titel: Die Rebellion der Maddie Freeman
Originaltitel: Awaken
Autorin: Katie Kacvinsky

Genre: Jugendbuch, Dystopie, Romantik
Erscheinungsjahr: DE 2012 | US 2011
Verlag: Bastei Lübbe (Boje)
Preis: HC 15,99 EUR
Seitenanzahl: 368 Seiten


Kurzbeschreibung

USA, 2060. Die Welt ist digital geworden, kaum jemand geht mehr nach draußen, alles wird von zu Hause aus gemacht: tanzen, Konzerte besuchen, mit Freunden treffen, zur Schule gehen...
Auch Madeline Freeman ist eine der "Verkabelten", vor allem weil ihr Vater zu den Erschaffern dieses Systems gehört. Doch als Maddie Justin kennenlernt, wird ihr so schön vorgeplantes und hinter den Bildschirmen sicheres Leben komplett auf den Kopf gestellt, denn er gehört zu den Gegnern dieser küstlichen Welt und ist somit auch ein Feind ihres Vaters... 

Die ersten Sätze im Buch

"An meinem siebzehnten Geburtstag schenkte meine Mutter mir ein altes, in Leder gebundenes Tagebuch. Zuerst überraschten mich die leeren Seiten, als sei die Geschichte darin verloren gegangen oder habe sich davongestohlen. Mom erklärte mir, dass die Geschichte absichtlich fehlt, weil sie noch darauf wartet, geschrieben zu werden. Nur meine Mutter würde auf die Idee kommen, mir etwas aus der Vergangenheit zu schenken, um es in der Zukunft zu benutzen. Heute werden Bücher aus Papier nicht mehr hergestellt: Bäume zu fällen ist verboten. In manchen Ecken der Welt stehen noch welche, aber ich habe nie einen gesehen. Die meisten Großstädte haben sich stattdessen für Kunstpflanzen entschieden und den Leuten ist es auch lieber so."

Meine Meinung

Der Debütroman der Amerikanerin Katie Kacvinsky hat mich ziemlich enttäuscht. Ich fand die Idee mit der immer mehr verkabelten Gesellschaft wirklich sehr gut, wollte auch aus genau dem Grund das Buch unbedingt lesen, weil es auch ein ziemlich aktuelles Thema ist (im Trailer zum Buch wird auch die voranschreitende digitale Welt mit Facebook und Co. aufgegriffen).

Allerdings ist es immer weiter in den Hintergrund geraten, je mehr Maddie und Justin sich näher kamen, und das finde ich schade, denn so wurde eine Menge Potential verschenkt, das die Geschichte im Grunde hatte.

Madeline ist eine typische Protagonistin, wie man sie in Romanen für junge Frauen findet: unbewusst hübsch, klug (mit naiven Zügen) und rebellisch angehaucht. Mich hat es jedoch etwas sehr gestört, dass sie sich oft wiederholt hat (von wegen ihr Leben verlaufe nur in vorbestimmten Bahnen, das hat sie beinah in jedem Kapitel einmal erwähnt) und ihre sich dauernd wechselnde Meinung zur Digitalisierung der Welt (mal will sie da raus, mal will sie da bleiben, wo sie ist).

Am schlimmsten fand ich allerdings ihre Schwärmerei für Justin, den selbslosen, von allen vergötterten, perfekten, selbsternannten Retter der Welt. Mit seinen 20 Jahren reißt er beinah schon hochphilosophische Themen an und natürlich gibt es einen Grund, warum Maddie und er nicht zusammen sein dürfen (auch wenn ich den Grund ziemlich lächerlich und absurd finde).

Außer der anstrengenden Liebesgeschichte der beiden, nervte mich der eine oder andere Logikfehler in der Geschichte, z.B. die Sache mit dem Sport treiben: Maddie spielt gerne Fußball, was mich allerdings verwundert hat, ist die Tatsache, dass sie dafür sich sogar mit realen Menschen trifft, wo doch in der Zeit alles übers Internet gemacht wird und Maddie sich draußen und unter Menschen eher verwundbar und unsicher fühlt.

Das Ende des Romans wirkt abrupt und überhaupt nicht wie ein Abschluss, was auf eine kommende Fortsetzung schließen lässt. Ich persönlich werde dann, falls ein Sequel erscheint, nicht weiterlesen, dafür finde ich die Geschichte ein wenig zu undurchdacht und aufgezwungen philosophisch.

Fazit: Ein Roman mit einer sehr interessanten Idee, aber viel zu viel verschenktem Potential.
Weitere Bücher der Autorin:
"Dylan und Gray"
2 von 5 Punkten

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