Sonntag, 29. Juli 2012

"Herr der Fliegen" von William Golding

Titel: Herr der Fliegen
Originaltitel: Lord of the Flies
Autor: William Golding
Genre: Gegenwartsliteratur, Abenteuer
Erscheinungsjahr: DE 1983 | GB 1954
Verlag: Fischer
Preis: TB 7,95 EUR
Seitenanzahl: 288 Seiten

Kurzrezension

Ein Passagierflugzeug mit Schülern stürzt nach einem Angriff auf einer einsamen Insel mitten im Meer ab. Einige Jungen, allesamt noch Kinder, bleiben übrig und so ganz ohne Erwachsene versuchen sie zu überleben, hoffen auf Rettung und genießen ein bisschen die Unabhängigkeit. Der zwölfjährige Ralph wird zum Anführer ernannt und lässt jagen und Hütten bauen. Doch der anfängliche Glanz von Abenteuer wird je zerstört, als die Gruppe sich in Hass und Tod zerteilt. Überleben wird zu einer Unmöglichkeit...

Erschreckend, wie realistisch Golding den Wandel der unschuldigen kleinen Jungen in skrupellose Mörder und Hetzer darstellt. Anfangs war ich nicht so begeistert von dem Roman, er war eher lahm, die Kinder alle naiv und verspielt, ängstlich und ziellos. Doch es wurde interessant, sobald man den Prozess bemerkte, der einige Jungen vernünftiger und verantwortungsbewusster, andere dagegen gnadenlos und gierig nach Macht und Überlegenheit werden ließ.

Ralph als Protagonist ist einer von denen, die diese Veränderungen am stärksten durchmachten. Zum Anführer wurde er törichterweise von den Kindern gewählt, weil er eine große Muschel gefunden hatte und in die geblasen hat, sodass alle es hörten und sich versammelten. Diese Muschel blieb und war ein Symbol für die Einigkeit, doch natürlich gab es auch hier Gegner des Systems. Regeln wurden aufgestellt und verletzt. Streit zerrüttete die Einheit. Fatale Fehler zeigten der Gruppe, wie Ernst die Lage war.

Kinder mussten zu Erwachsenen werden. Es wurde für sie alle zu einem Spiel ums Überleben. Das alles so rasant, fantasievoll und mitreißend, dass ich gespannt war, wie das ganze nun sein befriedigendes Ende finden kann. Und dann kam das Ende. Es war... abrupt, verwirrend und knapp. Ich bin damit unzufrieden, aber trotzdem war der Roman gut.

Lesenwert.

4 von 5 Punkten

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